Mit einer Hiobsbotschaft begann für unsere Mannschaft, dem Hamburger GSV, die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Hannover: Unser bester Mann, Jan-Eric Baron war aufgrund einer Erkältung ans Bett gefesselt und musste deswegen absagen. So konnten wir nur noch als Rumpftruppe, bestehend aus den Spielern Danny Gunawan, Wladimir Meyer, Thomas Pauka sowie Torsten Biehl als Betreuer starten. Dass Danny außer Form schien und Thomas gerade eine längere Grippe hinter sich hatte, trug auch nicht gerade zur Hoffnung auf ein gutes Abschneiden beim Turnier bei. Die Meisterschaft wurde mit einem neuen Spielmodus, dem DTTB-System ausgetragen. Beim DTTB-System spielen Dreier-Mannschaften gegeneinander, in der die Nr. 1 zwei Einzel spielte und die anderen beiden Spieler je ein Einzel und dann zusammen ein Doppel spielten. Gewonnen hat die Mannschaft, die als erstes 3 Punkte holte.
Insgesamt starteten 9 Mannschaften. Genau wie in den vorherigen Jahren starteten wir in der Gruppenphase gegen die Mannschaft aus Essen, in der auch der tschechische Spitzenspieler Helus vertreten war. Alleine aus diesem Grunde versprach es, eine enge Kiste zu werden. Doch es kam anders: Wladimir trat als erster gegen Helus an und lieferte mit platzierten Bällen sowie einem enormen Laufpensum, mit dem er seinen Gegner mehrfach aus der Fassung brachte, ein fantastisches Spiel und schickte ihn in 3:1 Sätzen vom Tisch. Weil Thomas und Danny auch nichts anbrennen ließen, entschied unsere Mannschaft das erste Gruppenspiel überraschend klar mit 3:0 Siegen für sich. Als nächster Gegner wartete die 2. Mannschaft von Halle, bei der Thomas gegen den ca. 15 jährigen deutschen Gehörlosenjugendmeister König antrat. Aufgrund Thomas’ Spielerfahrung ging dieses Spiel in 3:0-Sätzen zugunsten von ihm aus. Gegen die starken Spieler Stummer und Zaworski setzte Wladimir seine bisherige tolle Leistung fort, während Danny – wie bestellt und rechtzeitig – zu seiner guten Form mitsamt seiner mentalen Stärke zurück fand: Da beide auch jeweils in 3:0 Sätzen gewannen, ging dieser Mannschaftssieg auch mit 3:0 für uns aus. Als überraschend souveräner Gruppensieger trafen wir im Viertelfinale auf die Mannschaft von Aachen, welche mit dem französischen Nationalspieler Brandon sowie dem nahezu gleich starken jungen Spieler Mohr eine sehr starke Besetzung darstellte. Im Mannschaftsduell ging Aachen mit 2:1 in Führung. Während Thomas gegen den überforderten Aachener Dickmeis den obligatorischen Mannschaftspunkt holte, zogen sowohl Wladimir gegen Brandon als auch Danny gegen Mohr jeweils in 0:3 Sätzen den Kürzeren, bevor Thomas gegen Brandon in einem engen Duell. Mit einem 3:0-Satzsieg entschied Thomas das Spiel mit einer starken Nervenleistung für sich, da jeder Satz in die Verlängerung ging. Es stand also 2:2, als das Entscheidungsdoppel Wladimir/Danny gegen Mohr/Dickmeis antrat. Beide ließen nichts anbrennen und ebneten mit aggressiven sowie sicherem Topspin- und Blockspiel in 3:0 Sätzen für sich den Weg ins Halbfinale. Und entsprechend groß war die Freude: Es gelang uns unter ungünstigen Voraussetzungen der Sprung unter die letzten Vier. Im Halbfinale traten wir gegen den haushohen Titelfavoriten Mannheim an, der uns erwartungsgemäß mit 3:1 besiegte. Dabei holte Wladimir den einzigen Punkt für uns, während Thomas gegen den dänischen Spitzenspieler Jens Luckenbach sowie Danny und Wladimir gegen den ehemaligen Gehörlosenweltmeister Thomas Bähr jeweils Lehrgeld zahlen durften. Weil Halle im zweiten Halbfinale gegen Berlin unterlag, spielten wir gegen Halle um den 3. und 4. Platz. Als erstes trat Danny als Außenseiter gegen den Materialspezialisten Rehwinkel an. Mit scharfen Schüssen und präzisen Blocks sowie einer enormen Konzentrationsleistung wuchs Danny über sich hinaus, und es gelang ihm das erste Mal ein 3:1 Außenseitersieg gegen Rehwinkel. Während Thomas gegen den Nationalspieler Sebastian Schölzl ohne Chance blieb, unterlag Wladimir nach 2:1 Satzführung doch noch knapp in 3:2 Sätzen gegen den Exnationalspieler Frank Meyer. Im zweiten Einzel gegen Frank Meyer mobilisierte Thomas in einem hochspannenden Spiel noch seine verbliebenen Kräfte, bequemte sich, die Laufwege auch tatsächlich einzuschlagen und entschied so das Spiel in 3:2 Sätzen für sich. So gelang der überraschende 2:2-Ausgleich gegen die deutlich favorisierten Hallenser, und das Entscheidungsdoppel Wladimir/Danny trat gegen Rehwinkel/Schölzl an. Leider blieb die Überraschung aus: Das gegnerische Doppel entschied dieses Entscheidungsspiel in 3:0 Sätzen für sich. So beendeten wir das Turnier als Viertplatzierte. Turniersieger wurde erwartungsgemäß Mannheim, welches im Finale gegen Berlin 3:2 gewann.
Bei den Damen traten nur 3 Mannschaften an. Den stolzen 3. Platz erreichte Braunschweig, während Dortmund den Titel gewann und Halle die Silbermedaille für sich verbuchen konnte.
Mit einem gemütlichen Essen beim Chinesen zusammen mit der Mannschaft aus Halle sowie der Siegerehrung im Hannoveraner Clubheim ließen wir den Turnierabend ausklingen, bevor uns Torsten in der Nacht zurück nach Hamburg fuhr.
Tischtennisabteilung
Dortmund
Halle
Mannheim