Bericht vom HGSV Badmintonspieler Hannes Runo für die Deutsche Gehörlosen Sparte Badminton
Am 26.-28.05.2016 fand das 24. Deutsches Gehörlosensportfest in Essen statt, bei dem auch die Deutsche Gehörlosen-Meisterschaft im Badminton ausgespielt wurde. Ich trat zum 1. Mal an einem solchen Wettkampf an. Insgesamt war es meine dritte Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft.
Meisterschaft. Dieses Jahr konnte sich die Sparte Badminton auf großen Zuwachs spielender Sportler freuen. Daraus ergaben sich viele Gruppen im Einzel, Doppel und Mixed, was ich echt toll fand. Ich selber spielte in zwei Disziplinen: Einzel und Doppel. Ich war allgemein zufrieden mit mir. Nun zu den Ergebnissen im Einzel: Im Einzel habe ich das 1. Vorrundenspiel gegen Oliver Böse vom GSV Bremen 21:10 und 21:4 gewonnen. Er hatte nicht aufgegeben. Doch ich war konzentrierter und habe mich gegen ihn durchgesetzt. Im 2. Vorrundenspiel gegen Björn Rodehau (HSC Schleswig) machte ich sehr viele Fehler, konnte aber gut mithalten, wurde dann jedoch leider mit 13:21 und 14:21 geschlagen. Als Zweitplatzierter der Gruppe kam ich weiter ins Achtelfinale und musste gegen den auf der dritten Position gesetzten Nationalspieler Michael Löw antreten. Er spielte auf einem hohen Niveau. Ich konnte zwar punkten, jedoch kosteten mich flüchtige Fehler den Sieg – 21:10 und 21:14. Im Vergleich zum letzten Jahr, als ich in der Gruppe schon einmal gegen ihn spielte, konnte ich meine Leistung steigern und mithalten. Dieses Achtelfinale war für mich die Endstation. Im Doppel hatte ich mit Christian Rieß vom GBF München einen guten Partner. Wir hatten vorher noch nie zusammen gespielt, übten vor dem ersten Spiel und die Chemie zwischen uns stimmte. Das zeigten auch die Ergebnisse: Im 1. Spiel gegen T.Höck/M.Vadivelu (GTSV Frankfurt) setzen wir uns ohne Mühe mit 21:6 und 21:4 durch. Auch im 2. Spiel bewiesen wir Stärke und schlugen C.Rambau/C.Eberl (HGVS Rosenheim) mit 21:10 und 21:8. Spannend war es erst im 3. Spiel gegen Michael Höck und Thomas Pfeiffer (GSC Nürnberg). Mit Mühe, zitternden Händen und angeschlagenen Nerven schlugen wir diesen Gegner knapp 21:19, 16:21, 21:19. Es war ein geiles Spiel! Somit wurden wir Gruppenerster und traten gegen die Zweitplatzierten der anderen Gruppe, Tim Jennen und J. Deimel, an. Da Tim Jennen Top-Nationalspieler ist, wählten wir die Taktik „nur auf J. Deimel zu spielen“. Doch das nützte nichts. Die Gegner spielten Männer-„Mixed“. Tim stand hinten und sein Partner vorn. Unsere Taktik ging zwar auf, doch leider reichte das Ergebnis nicht, denn wir spielten viele riskante Bälle und hatten keine andere Wahl. Es stand am Ende: 21:23 und 18:21. Aus meiner Sicht waren wir als Doppel stark und spielten sehr gut zusammen. Christian und ich waren sehr zufrieden – in dieser Besetzung hat der Wettkampf Spaß gemacht. Ich hoffe, mit Christian kann ich weitere Spiele bestreiten. Insgesamt habe ich mich im Vergleich zum letzten Jahr gesteigert. Daher war ich zufrieden mit mir. Deutscher Meister im Einzel wurde der Titelverteidiger Oliver Witte, der schon mehrmals in Folge gewonnen hat. Auch im Männer-Doppel gewann Oliver Witte mit seinem Partner Jens Bischoff (beide als Titelverteidiger). Bei den Frauen gewann Helga Dießlin zwei Deutsche Meistertitel – im Einzel und im Doppel mit ihrer Partnerin E. Hensel. Im Mixed gewannen die Titelverteidiger E. Hensel und T. Jennen. Insgesamt war das Turnier richtig top und es hat mir Spaß gemacht. Vor allem vergesse ich das Viertelfinale im Doppel nicht. Michael Höck und Thomas Pfeiffer gewannen im richtig hoch spannenden Spiel gegen Björn Rodehau und Jan Burike mit 23:21, 19:21 und 30:28. Die nächste Deutsche Meisterschaft ist für 2017 in Dresden geplant.
Hannes Runo