Aktuelle Nachrichten

Tischtennis

Deutsche Gehörlosenmeisterschaft 2023 der TT-Mannschaften in Döbeln/Sachsen am 30.9.2023

Bericht von 2.Mannschaft:

Zum ersten Mal in der Geschichte durfte bei der Gehörlosen-Mannschaftsmeisterschaft eine zweite Mannschaft des gleichen Vereins antreten. Diese bildeten für den HGSV Mariusz, Joseph Deboa Chua und Nikolai Reimers. Das Spiel gegen unsere erste Hamburger Mannschaft begannen wir sehr nervös. Wir waren klar Außenseiter und sie wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Wir verloren eindeutig mit 0:3. Die nächsten zwei Spiele präsentierten wir uns besser. Wir spielten teils auch auf Augenhöhe und kassierten trotzdem zwei weitere Niederlagen. Nach einer kurzen Mittagspause ging es munter weiter. Wir versuchten vergeblich unsere Spielstrategie umzusetzen. Das Glück war nicht auf unserer Seite und so ging die Niederlagenserie weiter. Aber eines unserer Spiele konnten wir doch noch gewinnen!! Somit war es eine schöne Erfahrung für uns, dabei gewesen zu sein!

Nikolai Reimers

Bericht von 1.Mannschaft:

Bereits wenige Tage vor Beginn der Deutschen Meisterschaften erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass unser bester Mann Jan Erik Baron infolge einer Verletzung seine Teilnahme absagen musste. Als amtierender Mannschaftsmeister rückte somit unsere Mission „Titelverteidigung“ in weite Ferne, als wir mit Danny Gunawan, Emil Leske und mir (Thomas Pauka) ins Turnier starteten.

Herzlich begrüßt wurden wir zu Turnierbeginn vom Döbelner Bürgermeister sowie dem Vorsitzenden des Döbelner Sportvereins „Vorwärts“, der uns die Halle mitsamt ausgesprochen sympathischem Schiedsrichterteam zur Verfügung stellte. An dieser Stelle ein herzliches Danke! Auch der Hausmeister begrüßte uns mit strengem Blick, um zu prüfen, ob wir tatsächlich Hallenschuhe mit nicht abfärbenden Schuhsohlen trugen. An dieser Stelle möchten wir es nicht versäumen, uns ganz herzlich bei unserem Turnierleiter Jan Hintzen für den reibungslosen Turnierverlauf zu bedanken. Das Turnier wurde in 3-er bzw. bei den Damen 2er-Teams ausgetragen, bei dem die Mannschaft gewann, welche zuerst 3 Siege (Einzel/Doppel) für sich holte. Bei insgesamt 8 Mannschaften trat jeder gegen jeden an.

Unsere ersten beiden Spiele entschieden unsere 2. Herren sowie das Damenteam Hamburg/Düsseldorf (mit der ehemaligen Nationalspielerin Nadia Jokel) jeweils klar mit 3:0 Siegen für uns, bevor das erste vorentscheidende Spiel gegen Berlin folgte. Bereits davor war uns klar, dass Berlin mit einem faktischen 2:0-Vorsprung startete, da weder Emil noch ich gegen den übermächtigen international erfahrenen Gegner Mark Mechau eine Chance hatten und jeweils in – wenn auch schön gespielten – 0:3 Satz-Niederlagen unsere Segel streichen mussten. So mussten Emil und ich jeweils gegen Mohamed Moghaddamzadeh punkten, der mit seinen unangenehmen Noppenangriffen gepaart mit einer gefährlichen und sicheren Vorhand auffiel. Das gelang uns beiden je in 3:0 Satz-Siegen, auch wenn der Spielverlauf deutlich knapper gewesen ist, als es dem Ergebnis entspricht. Es stand nun 2:2 vor dem entscheidenden Spiel zwischen Danny und Jörg Sommer. Danny startete furios und führte bereits mit 2:1 Sätzen. Jörg wurde zunehmend besser, erlief sich trotz seiner 60 Jahre mittels wieselflinker Beinarbeit jeden Ball, griff kompromisslos an und schoss Danny nach seinen Blocks gnadenlos ab. Jörg führte bereits 9:6. Danny schüttelte zeitweise hilflos den Kopf und sah so langsam seine Felle davon schwimmen. Es lief auf einen 5. Satz mit deutlichen Vorteilen für Jörg hinaus. Unglücklicherweise verletzte dieser sich. Ein Muskelfaserriss setzte dem Spiel ein Ende. So gewannen wir – wenn auch ungewollt – mit einem knappen 3:2.

Das nächste Spiel entschieden wir gegen die 2. Mannschaft aus Aachen klar in 3:0 Sätzen für uns. Obwohl diese Gegner uns keine Probleme bereiteten, ließen wir uns auf keine Experimente ein. Unter Umständen könnte die Endplatzierung von Satzverhältnissen abhängen. Durch den vorentscheidenden Sieg gegen Berlin schien unsere Titelverteidigung in erreichbare Nähe zu rücken. Aber es wartete als nächster schwere Brocken Rottenburg mit dem Starspieler Ben Büchel auf uns. Berlin gewann gegen Rottenburg 3:1. Würde Rottenburg gegen uns ebenfalls gewinnen, würden Spiel- und Satzverhältnisse zählen.

Emil startete als Außenseiter gegen Ben Büchel. Im vergangenen Jahr hatte er keine Chance gegen ihn. Aber Emils Trainingsfleiß sowie ein passgenaues taktisches Konzept zahlten sich aus: Mit einem überraschenden 3:1 Sieg entschied er das erste Einzel für sich. Der spielerischen Bilanz nach trat ich gegen Ralph Bolsinger als klarer Favorit an. Aber nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Ralph Bolsinger fand gegen mich das perfekte taktische Konzept und erwischte zudem einen Sahnetag. Nahezu jeder Ball von mir wurde mit einem Schuss von ihm beantwortet. Ehe ich mich versah, führte er bereits in 2:0-Sätzen. Mit viel Kampf und Willen sowie einem Glücksball konnte ich noch ausgleichen. Es ging auch emotional hoch her, da wir beide uns nichts schenkten. Im entscheidenden Satz traf mein Ball statt den Tisch leider den gegnerischen Daumen, sodass Ralph infolge seiner Schmerzen nicht mehr vernünftig weiterspielen und ich das Spiel noch mit 3:2 für mich entscheiden konnte. Ein sehr bedauerlicher Sieg, welchen ich mir so nicht gewünscht habe. Im dritten Spiel entschied Danny sein Einzel infolge guter Aufschläge sowie geschicktem Platzierungsspiel gegen den Routinier Pius Roggenstein in 3:1 Sätzen für sich. Trotz unseres überraschend klaren 3:0-Sieges stand unser Spiel jederzeit auf der Kippe.

Jetzt fehlte für unsere Titelverteidigung nur noch ein Sieg gegen Aachen/Essen. Emil stand der drahtige topfitte Spieler Stanley König gegenüber, der Emil mittels guter Aufschläge und druckvollem Spiel in kompromisslosen 3:0 Sätzen abfertigte. Aber mir gelang gegen Sebastian Lorenz mit einem 3:0-Satzsieg der Ausgleich. Zuletzt brachte Danny unsere Mannschaft gegen den jungen sicher spielenden Halbdistanzspieler Andreas Wilk durch einen 3:1-Sieg in Führung. Ein Sieg fehlte noch zur Meisterschaft! Emil gegen Sebastian Lorenz – und…. Jaaaaaa! 3:0 für Emil und somit 3:1 für unsere Mannschaft! Das war der verwandelte Matchball für unsere Titelverteidigung! Was für eine tolle Überraschung. Anfänglich waren wir etwas perplex, bevor wir uns in den Armen lagen und ein wenig feierten. Schließlich traten wir zum letzten Spiel gegen die Damenmannschaft Trier/Frankfurt an. Dieses Spiel erfolgte aber außer Konkurrenz. Nichtsdestotrotz entschieden wir es auch gegen die beiden zäh kämpfenden jungen Damen Ann Christin Hasenpflug und Sophia Reis in Form eines 3:0-Sieges für uns.

Und danach wurde richtig gefeiert. Bei einem Treff in einem Döbelner Biergarten zum gemeinsamen Essen mitsamt Siegerehrung ließen wir den Tag ausklingen. Das Bier floss in Strömen und die Laune stieg mit der Zeit, insbesondere als die Goldmedaillen um unsere Hälse gehängt wurden. Bevor wir schlafen gingen, saßen Danny, Emil und ich noch auf ein Bier gemeinsam im Hotelzimmer, um das Geschehen Revue passieren zu lassen. Dabei brachte Dannys Schlusssatz seinen Beitrag als starker dritter ungeschlagener Schlüsselspieler für unseren Titelgewinn perfekt auf den Punkt: „Es hat keiner mit mir gerechnet, aber mich gibt es auch!“ Neben unserem starken dritten Mann waren unser menschlicher Zusammenhalt, unsere spielerische Homogenität und zugegebenermaßen auch eine Portion Glück der Schlüssel für die Titelverteidigung. Es war uns allen drei eine Freude, zusammen zu spielen.

Für die nächsten Deutschen Meisterschaften 2024 in Essen ist zu wünschen, dass das Turnier ohne Verletzungen abläuft. Ich persönlich hoffe für das nächste Jahr tatsächlich auf eine Neuauflage Danny gegen Jörg Sommer sowie Ralph Bolsinger gegen mich. Wir wollen es wissen! Zu guter Letzt: Unsere Genesungswünsche begleiten Jörg Sommer.

Thomas Pauka

Deutsche Gehörlosen Tischtennismeisterschaft (Mannschaft) in sächsischen Döbeln

Moin, moin….

Wieder eine tolle Neuigkeit von unseren HGSV-Sportler*innen 

Am 30. September 2023 fand die Deutsche Gehörlosen Tischtennismeisterschaft (Mannschaft) in sächsischen Döbeln statt.

HGSV ist mit zwei Herrenmannschaft angetreten und unser Tischtennis-Spielerin Doris Lünzmann hat mit Nazia Jokel aus GSV Düsseldorf eine Damenmannschaft gebildet.  

Welch sportliche Neuigkeit gibt es über unsere HGSV-Tischtennis-Mannschaft – da könnte ihr im Bericht lesen und die Ergebnisse angucken:

(Bericht & Ergebnisse)

YEAH…… Unser 1. HGSV-Herren-Mannschaft ist Deutscher Gehörlosen Tischtennis Mannschaftsmeister geworden und Doris Lünzmann hat mit Nazia Jokel aus GSV Düsseldorf den 2. Platz belegt (ist aufgrund wenig Damen-Mannschaft .

Herzlich Glückwünsch an unserem erfolgreichen HGSV-Tischtennis

Bericht-DGTTMM-Doebeln

Ergebnisse-DGTTMM-am-30.09.2023-in-Doebeln

Deutsche Gehörlosen Tischtennis Mannschaftsmeisterschaften der Damen und Herren 2022 in Frankenthal / Rheinland-Pfalz

Zur Tischtennis-Mannschaftsmeisterschaft, welche am 17.09.2022 in Frankenthal stattfand, traten wir an mit unserem Spitzenspieler Jan Erik Baron, meiner Wenigkeit (Thomas Pauka), dem immerhin Drittplatzierten der diesjährigen Einzelmeisterschaften und einem jungen Neuzugang aus St. Pauli, Emil Leske – ein unbeschriebenes Blatt. Da unser Abwehrrecke Christian Gewiese infolge seines wohlverdienten Urlaubs fehlte, vermochten wir unsere Erfolgsaussichten nicht zu beurteilen. Betreut wurden wir von Mathias Falkenrich, der sich um Hotel, Zugfahrt, Finanzierung und um uns Spieler rund um das Turnier kümmerte. Geleitet wurde das Turnier von Danny Gunawan, auch einem Hamburger, der aber infolge seiner übergeordneten Aufgabe zur Neutralität verpflichtet war.
Wir spielten nach dem Corbillon-Cup System, bei dem Dreier-Mannschaften gegeneinander antraten und die Mannschaft gewann, welche den 3. Einzelsieg für sich holte. Die ersten beiden Spieler spielten dabei maximal je zwei Einzel und dazwischen der Dritte gegen den gegnerischen Dritten. Es nahmen 8 Mannschaften dran teil, wobei jede gegen jede spielte.
Beim Einspielen mit Emil zeigte er sich nicht nur als eine menschliche, sondern auch als eine spielerische Bereicherung für unseren Verein. So gesehen rechneten wir uns Titelchancen aus. Den Aufstellungen nach lief es auf einen Dreikampf zwischen Berlin, Rottenburg und uns hinaus.
Nach einem souveränen 3:0-Sieg gegen die 1. Düsseldorfer Damen-Mannschaft fand bereits im 2. Spiel gegen Berlin ein vorentscheidender Kampf statt. Während Jan Erik sein erstes Einzel gegen Jörg Sommer souverän gewann, holte ich mir meine 0:3 Klatsche ab gegen den übermächtigen Gegner Mark Mechau, der sich spielerisch im internationalen Gehörlosen-Spitzenniveau bewegt. So bestritt Emil sein erstes Einzel für uns gleich gegen den erfahrenen und sehr unangenehm spielenden Noppenaussenspieler Mohammed Moghaddamzadeh. Ein undankbarer Einstieg. Allerdings löste er diese Aufgabe mit Ruhe und Bravour und entschied sein Einzel in 3:1 Sätzen für sich. Ein äußerst wichtiger Sieg, zumal Jan Erik zwar sämtliche Reserven gegen Mark aus sich holte, ihm aber dennoch nach einer 3:0 Niederlage gratulieren musste. Es stand 2:2, bevor ich gegen Jörg Sommer um den entscheidenden Punkt für unsere Mannschaft antrat. Eigentlich müsste eine andere Person über dieses Spiel berichten – ich spielte so konzentriert, dass ich quasi in einem Tunnel steckte – und plötzlich stand es 3:0 für mich, und dadurch für uns 3:2 gegen Berlin.
Die nächsten Spiele gegen Aachen, Frankenthal, SG Essen/Trier und SG Düsseldorf/Erfurt gewannen wir sehr klar. Wir ließen nichts anbrennen und gaben sogar kaum einen Satz ab. Zwischenzeitlich spielte Berlin gegen Rottenburg, welches Berlin knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
So kam es zu einem echten Endspiel gegen Rottenburg im letzten Spiel. Gewinnt Rottenburg, so wären sie aufgrund des besseren Spielverhältnisses Deutscher Meister. Also mussten wir sämtliche Reserven nochmal mobilisieren – einschließlich Mathias: Mitfiebern und coachen kann u.U. anstrengender sein als das Spielen selbst :-).
Es ging los: Jan Erik trat als leichter Favorit gegen Stefan Knöll, dem Rottenburger Nationalspieler an. In einer dramatischen und hochklassigen Partie musste er sich im letzten Satz mit 11:9 geschlagen geben. Selbst spielte gegen Zhang, einem äußerst spielstarken Neuzugang, der sich offenbar gezielt auf mein Spielsystem vorbereitet hatte. Mit viel Kampf, Glück und Dusel entschied ich dennoch das Spiel in knappen 3:0 Sätzen für mich. Es stand 1:1. Emil musste ran gegen den diesjährigen Viertplatzierten der Einzelmeisterschaften Ben Büchel. Genannter Rottenburger zeigte, weswegen er Vierter war, und zog sämtliche Register seines Könnens, sodass Emil seine erste und einzige Niederlage kassierte. 2:1 für Rottenburg und ich musste gegen Stefan Knöll ran. Gegen den, der Jan Erik besiegte. Eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen und somit eine klare Sache für Rottenburg. Aber ich wollte einfach mal alles geben und siehe da… – Knöll kam mit meiner unorthodoxen und kampfbetonten Spielweise nicht klar. Und es stand auf einmal – für Freund und Gegner – überraschend 2:1 für mich. Und 10:10 im 4. Satz. Ich vergab 4 Matchbälle und versemmelte sogar einen eigenen Aufschlag. Er konnte aber auch einen Satzball nicht verwerten und so entschied ich diesen Satz mit 16:14 für mich: 3:1 gegen Knöll und 2:2 zwischen Hamburg und Rottenburg. Unsere Zuschauer waren infolge der Dramatik genauso fertig wie ich. Letztes Einzel: Jan Erik gegen Zhang. Ein starkes ausgewogenes Duell, bei dem Jan Erik eine Schippe drauf lag und 3:0 gewann. Jaaaa – das war der Punkt zur deutschen Meisterschaft!!!! 3:2 gegen Rottenburg. Was für eine Freude. Auch für Danny, dem man als Hamburger diese Freude trotz seiner Neutralitätspflicht als Turnierleiter nicht verbieten kann und ihm diese auch ansah. Und was für ein Einstand für Emil! Es war ein Titelgewinn, der uns alles abverlangte und sich nur realisieren ließ durch eine geschlossene Mannschaftsleistung inklusive unseren Betreuers Mathias, bei der alle für einander da waren und immer zumindest einer von uns den entscheidenden Punkt holte, wenn es drauf ankam. Den Titel hätten sich eigentlich alle drei Mannschaften mit ihren hochklassigen Spielern verdient, aber es gibt nun mal nur eine Goldmedaille. So holte sich Berlin Silber und Rottenburg Bronze.
Bei einem gemütlichen Abend mit Siegerehrung im Lokal fanden sich noch alle Mannschaftsspieler zusammen, begruben das (spielerische) Kriegsbeil zugunsten eines gemeinsamen Biers und ließen dem Geschehen Revue passieren.
Gerne noch als letzter Satz die Kurzfassung: Der Hamburger Gehörlosen Sportverein ist Deutscher Tischtennis Mannschaftsmeister 2022.

Geschrieben: Thomas Pauka